Workshop: Lasst uns aufhören, die Straßen eindimensional zu betrachten und gemeinsam die Straßen-Bedarfs-Ordnung (StBO) entwickeln. Die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) hindert uns, unsere Ideen über andere Straßennutzungen umzusetzen. Dabei betreten wir ein Minengelände! Die StVO bestimmt unser aller Bewusstsein. Es kommt einem Tabubruch gleich: Wir haben nicht nur eine riesige Lobby, sondern vor allem die eigene Denkstruktur gegen uns. Wir alle nehmen es als selbstverständlich hin: Die Straße wird beschränkt auf den Weg von A nach B und zurück. Sie ist aber mehr. Das gilt es erst einmal, bewusst zu machen.
Workshop: Let's stop looking at roads one-dimensionally and develop the Road Needs Ordinance (StBO) together.
The Road Needs Ordinance (StBO) prevents us from implementing our ideas about other road uses. In doing so, we are entering a minefield! The StVO determines the consciousness of all of us. It is tantamount to breaking a taboo: we not only have a huge lobby, but above all our own thought structure against us. We all take it for granted: The road is limited to the way from A to B and back. But it is more. That's what we first have to become aware of.
Die Einführung einer neuen Straßen-Bedarfs-Ordnung (StBO) ist eine Notwendigkeit. Ihr habt uns die Stadt versprochen! Dann lasst uns die Voraussetzungen schaffen und Straßen – vor allem auf kommunaler Ebene – nicht auf das reduzieren, was sie auf Bundesebene schon lange ist: auf die Funktion von A nach B zu gelangen und zurück. Wir wollen uns aber auch in A/B aufhalten. Wir wollen nicht durch noch mehr Verordnungen, durch Sicherheits- und Haftungsbedenken eingeengt werden. Der Boden sollte entsiegelt, das Licht insektenfreundlich gestaltet werden. Die öffentliche Straße sollte das widerspiegeln, was sie speziell macht, worin genau ihre Besonderheit und ihre Möglichkeiten liegen, bau-/ versorgungstechnisch, aber auch geschichtlich. Sie sollte so gestaltet sein, dass sie erlebbar, unverwechselbar und klimagerecht wird und bleibt. Und: Wir wollen politisch teilhaben. Leider stoßen all unsere Ideen über andere Verwendungen und unser Zukunftsdenken über die Möglichkeiten des öffentlichen Raumes auf Grenzen. Die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) mit ihrem eindimensionalen Focus auf die Mobilität, schiebt sich spätestens in den Planungsphasen 2-5 dazwischen und macht unsere Wünsche und Vorschläge, was innerstädtischen Straßen anbelangt, zunichte. Wir brauchen eine Straßen-Bedarfs-Ordnung (StBO), die über der StVO steht, und MOBILITÄT als eine unter anderen Nutzungen ansieht. AUFENtHALT, KLIMA und GEGEBENHEITEN, die Besonderheiten des Ortes, seine geschichtliche und geografische Dimension sollten gleichwertig behandelt werden. Diese Aufgaben gilt es festzuschreiben und unter eine Straßen-Bedarfs-Ordnung zu subsumieren.
The introduction of a new Street Needs Ordinance (StBO) is a necessity. You promised us the city! Then let's create the conditions and not reduce roads - especially at the municipal level - to what it has long been at the federal level: to the function of getting from A to B and back.
But we also want to stay in A/B. We don't want to be constrained by more ordinances, by safety and liability concerns. The ground should be unsealed, the light should be insect friendly. The public street should reflect what makes it special, what exactly its specialness and its possibilities are, construction/utility-wise, but also historically. It should be designed to become and remain experiential, distinctive, and climate-friendly. And: we want to participate politically.
Unfortunately, all our ideas about other uses and our future thinking about the possibilities of public space run up against limits. The Road Traffic Ordinance (StVO) with its one-dimensional focus on mobility interferes at the latest in planning phases 2-5 and destroys our wishes and proposals concerning inner-city roads.
We need a road requirements ordinance (StBO) that stands above the StVO, and sees MOBILITY as one among other uses. SUSTAINABILITY, CLIMATE, and SENSITIVITY, the particularities of the place, its historical and geographical dimension should be treated equally.
These tasks must be established and subsumed under a road needs ordinance.
Als Stadt-Soziologin habe ich zusammen mit Anderen Projekte ins Leben gerufen und begleitet - sie hatten mit Selbstverwaltung, ökologischem und genossenschaftlichen Wohnungsbau oder dem Öffentlichen Raum zu tun. Als Bildungsberaterin war ich 25 Jahre bei der Landeshauptstadt München beschäftigt, mein Interesse an und mein Engagement für eine gesunde Stadt blieb. Von Beuys und seiner sozialen Skulptur inspiriert, beschloss ich 2015, mich mit meinem privaten Stuhl in den öffentlichen Raum zu setzen. Klappstühle hatte ich für vorbeigehende Interessierte dabei. Im Austausch traten die spezifischen Gegebenheiten, auch die ungesunden Aspekte des einzelnen Ortes klar zu Tage, vor allem aber die Tendenz zur fortschreitenden Nivellierung und das europaweit. Mit der Initiative "Stuhldisteln" führen wir Stuhl-Aktionen im öffentlichen Raum durch, bis hin zu einem 60qm Wohnzimmer auf dem Bürgersteig, in dem wir Zukunftsgespräche über innerstädtische Straßen, konkret am Beispiel: TAL abhalten.
As an urban sociologist, I initiated and accompanied projects together with others - they had to do with self-government, ecological and cooperative housing or public space. As an educational consultant, I was employed by the City of Munich for 25 years, and my interest in and commitment to a healthy city remained. Inspired by Beuys and his social sculpture, I decided in 2015 to take my private chair into public space. I had folding chairs with me for interested people passing by. In the exchange, the specific conditions, also the unhealthy aspects of the individual place came to light clearly, but above all the tendency towards progressive leveling and the Europe-wide. With the initiative "chair thistles" we carry out chair actions in public space, up to a 60sqm living room on the sidewalk, in which we hold future discussions about inner-city streets, concretely on the example: TAL.
Workshop: Lasst uns aufhören, die Straßen eindimensional zu betrachten und gemeinsam die Straßen-Bedarfs-Ordnung (StBO) entwickeln. Die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) hindert uns, unsere Ideen über andere Straßennutzungen umzusetzen. Dabei betreten wir ein Minengelände! Die StVO bestimmt unser aller Bewusstsein. Es kommt einem Tabubruch gleich: Wir haben nicht nur eine riesige Lobby, sondern vor allem die eigene Denkstruktur gegen uns. Wir alle nehmen es als selbstverständlich hin: Die Straße wird beschränkt auf den Weg von A nach B und zurück. Sie ist aber mehr. Das gilt es erst einmal, bewusst zu machen.
Workshop: Let's stop looking at roads one-dimensionally and develop the Road Needs Ordinance (StBO) together.
The Road Needs Ordinance (StBO) prevents us from implementing our ideas about other road uses. In doing so, we are entering a minefield! The StVO determines the consciousness of all of us. It is tantamount to breaking a taboo: we not only have a huge lobby, but above all our own thought structure against us. We all take it for granted: The road is limited to the way from A to B and back. But it is more. That's what we first have to become aware of.
Die Einführung einer neuen Straßen-Bedarfs-Ordnung (StBO) ist eine Notwendigkeit. Ihr habt uns die Stadt versprochen! Dann lasst uns die Voraussetzungen schaffen und Straßen – vor allem auf kommunaler Ebene – nicht auf das reduzieren, was sie auf Bundesebene schon lange ist: auf die Funktion von A nach B zu gelangen und zurück. Wir wollen uns aber auch in A/B aufhalten. Wir wollen nicht durch noch mehr Verordnungen, durch Sicherheits- und Haftungsbedenken eingeengt werden. Der Boden sollte entsiegelt, das Licht insektenfreundlich gestaltet werden. Die öffentliche Straße sollte das widerspiegeln, was sie speziell macht, worin genau ihre Besonderheit und ihre Möglichkeiten liegen, bau-/ versorgungstechnisch, aber auch geschichtlich. Sie sollte so gestaltet sein, dass sie erlebbar, unverwechselbar und klimagerecht wird und bleibt. Und: Wir wollen politisch teilhaben. Leider stoßen all unsere Ideen über andere Verwendungen und unser Zukunftsdenken über die Möglichkeiten des öffentlichen Raumes auf Grenzen. Die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) mit ihrem eindimensionalen Focus auf die Mobilität, schiebt sich spätestens in den Planungsphasen 2-5 dazwischen und macht unsere Wünsche und Vorschläge, was innerstädtischen Straßen anbelangt, zunichte. Wir brauchen eine Straßen-Bedarfs-Ordnung (StBO), die über der StVO steht, und MOBILITÄT als eine unter anderen Nutzungen ansieht. AUFENtHALT, KLIMA und GEGEBENHEITEN, die Besonderheiten des Ortes, seine geschichtliche und geografische Dimension sollten gleichwertig behandelt werden. Diese Aufgaben gilt es festzuschreiben und unter eine Straßen-Bedarfs-Ordnung zu subsumieren.
The introduction of a new Street Needs Ordinance (StBO) is a necessity. You promised us the city! Then let's create the conditions and not reduce roads - especially at the municipal level - to what it has long been at the federal level: to the function of getting from A to B and back.
But we also want to stay in A/B. We don't want to be constrained by more ordinances, by safety and liability concerns. The ground should be unsealed, the light should be insect friendly. The public street should reflect what makes it special, what exactly its specialness and its possibilities are, construction/utility-wise, but also historically. It should be designed to become and remain experiential, distinctive, and climate-friendly. And: we want to participate politically.
Unfortunately, all our ideas about other uses and our future thinking about the possibilities of public space run up against limits. The Road Traffic Ordinance (StVO) with its one-dimensional focus on mobility interferes at the latest in planning phases 2-5 and destroys our wishes and proposals concerning inner-city roads.
We need a road requirements ordinance (StBO) that stands above the StVO, and sees MOBILITY as one among other uses. SUSTAINABILITY, CLIMATE, and SENSITIVITY, the particularities of the place, its historical and geographical dimension should be treated equally.
These tasks must be established and subsumed under a road needs ordinance.
Als Stadt-Soziologin habe ich zusammen mit Anderen Projekte ins Leben gerufen und begleitet - sie hatten mit Selbstverwaltung, ökologischem und genossenschaftlichen Wohnungsbau oder dem Öffentlichen Raum zu tun. Als Bildungsberaterin war ich 25 Jahre bei der Landeshauptstadt München beschäftigt, mein Interesse an und mein Engagement für eine gesunde Stadt blieb. Von Beuys und seiner sozialen Skulptur inspiriert, beschloss ich 2015, mich mit meinem privaten Stuhl in den öffentlichen Raum zu setzen. Klappstühle hatte ich für vorbeigehende Interessierte dabei. Im Austausch traten die spezifischen Gegebenheiten, auch die ungesunden Aspekte des einzelnen Ortes klar zu Tage, vor allem aber die Tendenz zur fortschreitenden Nivellierung und das europaweit. Mit der Initiative "Stuhldisteln" führen wir Stuhl-Aktionen im öffentlichen Raum durch, bis hin zu einem 60qm Wohnzimmer auf dem Bürgersteig, in dem wir Zukunftsgespräche über innerstädtische Straßen, konkret am Beispiel: TAL abhalten.
As an urban sociologist, I initiated and accompanied projects together with others - they had to do with self-government, ecological and cooperative housing or public space. As an educational consultant, I was employed by the City of Munich for 25 years, and my interest in and commitment to a healthy city remained. Inspired by Beuys and his social sculpture, I decided in 2015 to take my private chair into public space. I had folding chairs with me for interested people passing by. In the exchange, the specific conditions, also the unhealthy aspects of the individual place came to light clearly, but above all the tendency towards progressive leveling and the Europe-wide. With the initiative "chair thistles" we carry out chair actions in public space, up to a 60sqm living room on the sidewalk, in which we hold future discussions about inner-city streets, concretely on the example: TAL.