Wer bist du? Wer bin ich? Was ist eine Stadt? Was ist ein Versprechen und wie kann man es einhalten?
Who is you? Who is me? What is a city? What is a promise and how to keep it?
Film / Movie: Martin Mannweiler
„you promised me a city“ war Antwort und Aufgabe; war die Verknüpfung von Feldern und Fragen, von Forschen und Fordern; war Feiern, war ein Aufstand, war ein Fest….
„you promised me a city“ sollte ein Prototyp für ein ungewöhnliches Konferenz/Festival-Format werden, dass durch positiv konnotierte Unsicherheiten und das Erzeugen von produktiven Dissonanzen die vielen unterschiedlichen Herausforderungen und Perspektiven auf Städte ansprechen, ihre Verflechtung aufzeigen kann und dabei im besten Fall auch noch richtig viel Spaß macht. Aber warum sollten wir überhaupt über andere Arten von Konferenzen nachdenken, was bringt es sich zu streiten? Die allzu oft erlebte und gelebte Konsenskultur auf Fachkonferenzen, zwischen Pumpkaffee und angeschlagenen Käsebrötchen, führt unserer Meinung nach nicht nur zu programmatischer Langeweile, sondern auch zu einer problematischen Verengung des Diskurses. Wir alle sind Teil der gelebten und gebauten Umwelt und dennoch nehmen wir unsere Umgebung zu oft als selbstverständlich hin. Die Planung zukünftiger Städte beschränkt sich oft auf pauschale Lösungsansätze und ignoriert die Vielzahl der Stimmen und Bedürfnisse, die Stadt ausmachen. Um komplexe urbane Herausforderungen zu bewältigen, müssen verschiedene Interessensgruppen und Disziplinen in Planungsprozesse einbezogen werden und Partikularinteressen in konstanten und unter hoffentlich fairen Bedingungen miteinander aushandeln. Wir sehen den Dissens als treibende Kraft in der Stadtentwicklung und glauben, dass nur tatsächliche Konfrontation, Reibung und Auseinandersetzung Denk- und Diskursräume erweitern kann. Wir sollten mehr streiten und vielleicht müssen wir dazu auch lernen wie wir besser mit Uneinigkeiten umgehen, um die entstehenden Spannungen dann zu nutzen um alternative bessere städtische Zukünfte zu schaffen.
“you promised me a city” was response and task; was the linking of fields and questions, of research and demand; was celebration, was a riot, was a festival....
"you promised me a city" was intended to be a prototype for an unusual conference/festival format. Through positively connoted uncertainties and the creation of productive dissonances, the many different challenges and perspectives on cities would be addressed and their interconnectedness highlighted, while at best being fun to attend at the same time. But why should we even think about other types of conferences, what's the point of arguing? In our view, the all too often experienced and lived consensus culture at specialist conferences, between pump coffee and tarnished cheese rolls, leads not only to programmatic boredom, but also to a problematic narrowing of discourse. We are all part of the lived and built environment, and yet we too often take our surroundings for granted. Planning for future cities is often limited to one-fits-all-solutions and ignores the multitude of voices and needs that make up our cities. To address complex urban challenges, diverse stakeholders and disciplines must be involved in planning processes and negotiate particular interests in constant and hopefully fair disagreement. We see dissent as a driving force in urban development and believe that only actual confrontation, friction and debate can expand spaces of thought and discourse. We should argue more, and perhaps to do that we need to learn how to better deal with disagreements, and then use the tensions that arise to create alternative better urban futures.
Was liegt dir am Herzen? Kannst du dich darum kümmern? Kannst Du etwas versprechen?
*
Fast sechs Monate sind seit dem Ende von „you promised me a city“ vergangen, als wir uns für zwei Tage in Bewegung gesetzt haben, durch die Stadt, die unser Veranstaltungsort wurde. Unsere Programmpunkte verteilten sich auf sechs sehr unterschiedliche Orte und Stadträume, die an sich schon ihre eigenen Konfliktlinien mit sich brachten und mal auffällig, mal unauffällig zu einer Angriffsfläche im besten Sinne für unser Programm wurden. Streit ist Grenzklärung. Streit schafft Klarheit. Streit ist die Initialzündung für Veränderung. Streit ist Integration. Streit lässt uns für einen Moment auf die Bühne treten, selbstbewusst und sichtbar. Streit zwingt uns zum Zuhören… Now we are talking!
Nicht nur aus ganz Deutschland sind Menschen nach Hannover gereist, auch aus Litauen, den Niederlanden, Frankreich, der Ukraine, der Tschechei, der Slowakei, Ägypten, Griechenland, der Schweiz und Österreich, um nur einige zu nennen. Auf Bühnen, in Gärten, auf Parkplätzen oder in Boxringen wurde sich getroffen um die Fetzen fliegen zu lassen. Und was uns besonders gefreut hat: Nicht nur Architekt:innen und Planer:innen sind gekommen, sondern auch Kulturschaffende, Wissenschaftler:innen, Aktivist:innen, Künstler:innen, Investor:innen und Bürger:innen, Verwaltungsangestellte, Studierende, Selbstständige und professionelle Akteur:innen jeden Alters und aus den verschiedensten Berufen, unterschiedlichen Perspektiven und Fachrichtungen. Insgesamt haben sich 293 Gäste angemeldet – zusammen mit allen Session-Hosts und Referent:innen, sowie den Studierenden der internationalen Summerschool haben weit über 350 Personen teilgenommen!
*
Almost six months have passed since the end of “you promised me a city”, when we set out for two days of movement through the city that became our venue. Our program points were spread over six very different places and urban spaces, which in themselves brought their own lines of conflict and sometimes conspicuously, sometimes inconspicuously became a surface of attack in the best sense for our program. Dispute is border clarification. Dispute creates clarity. Dispute is the initial spark for change. Controversy is integration. Controversy makes us step on stage for a moment, self-confident and visible. Dispute forces us to listen... Now we are talking!
People traveled to Hannover not only from all over Germany, but also from Lithuania, the Netherlands, France, Ukraine, the Czech Republic, Slovakia, Egypt, Greece, Switzerland and Austria, to name just a few. On stages, in gardens, on parking lots or in boxing rings people met to let the sparks fly. And what we were particularly pleased about: Not only architects and planners came, but also cultural workers, scientists, activists, artists, investors and citizens, administrators, students, self-employed and professional actors of all ages and from the most diverse professions, perspectives and disciplines. A total of 293 guests registered - together with all session hosts and speakers, as well as the students of the international Summerschool, well over 350 people participated!
What do you care about? Can you take care of it? Can you promise?
Wir blicken jetzt mit Stolz auf ein lebendiges Fest zurück, voller inspirierender Menschen und bedeutungsvoller Begegnungen, abseits des üblichen Smalltalks und oberflächlichen selbst-Präsentationen. Begegnungen, die beweisen, dass wir unterschiedlicher Meinungen sein können, dass wir ein diverses Verständnis von „normal“ haben, dass wir argumentieren können für unterschiedliche Positionen ohne verletzend zu sein, ohne Gewinner und Verlierer – und dass wir trotzdem an einem Strang ziehen für die Zukünfte unserer Städte. Dafür wollen wir euch danken!
Vielen Dank auch an alle Teilnehmer:innen, Gastgeber:innen, Performer:innen, Partner:innen, Sponsor:innen, Freund:innen und unser großartiges „you promised me a city“-Team, die dazu beigetragen haben das alles möglich zu machen. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder, an einem anderen Ort und in naher Zukunft... Bleibt Streitlustig, rangelt und kämpft für das, was euch wichtig ist!
Herzlich, endboss
Hier findet ihr jetzt was übrig geblieben ist, ein Video von Martin Mannweiler und viele viele Fotos von Alex Schuktuew, Marvin Letmade und David Troost - Viel Spaß!
We now look back with pride on a vibrant festival, full of inspiring people and meaningful encounters, away from the usual small talk and superficial self-presentations. Encounters that prove that we can be of different opinions, that we have a diverse understanding of “normal”, that we can argue for different positions without being hurtful, without winners and losers - and that we can still work together for the futures of our cities.
That is what we want to thank you for!
Thanks again to all participants, hosts, partners, sponsors, performers, friends and our great “you promised me a city” team who helped to make it all possible. Hope to see you again soon, in a different place and in the near future.... Stay tuned, feisty and continue fighting for what is important to you!!
Sincerely, endboss
Here you can now find what's left, a video by Martin Mannweiler and many many photos by Alex Schuktuew, Marvin Letmade and David Troost - Enjoy!
Fotos / Photos von Alex Schuktuew:
Fotos von / Photos by Marvin Letmade & David Troost:
„you promised me a city“ war Antwort und Aufgabe; war die Verknüpfung von Feldern und Fragen, von Forschen und Fordern; war Feiern, war ein Aufstand, war ein Fest….
„you promised me a city“ sollte ein Prototyp für ein ungewöhnliches Konferenz/Festival-Format werden, dass durch positiv konnotierte Unsicherheiten und das Erzeugen von produktiven Dissonanzen die vielen unterschiedlichen Herausforderungen und Perspektiven auf Städte ansprechen, ihre Verflechtung aufzeigen kann und dabei im besten Fall auch noch richtig viel Spaß macht. Aber warum sollten wir überhaupt über andere Arten von Konferenzen nachdenken, was bringt es sich zu streiten? Die allzu oft erlebte und gelebte Konsenskultur auf Fachkonferenzen, zwischen Pumpkaffee und angeschlagenen Käsebrötchen, führt unserer Meinung nach nicht nur zu programmatischer Langeweile, sondern auch zu einer problematischen Verengung des Diskurses. Wir alle sind Teil der gelebten und gebauten Umwelt und dennoch nehmen wir unsere Umgebung zu oft als selbstverständlich hin. Die Planung zukünftiger Städte beschränkt sich oft auf pauschale Lösungsansätze und ignoriert die Vielzahl der Stimmen und Bedürfnisse, die Stadt ausmachen. Um komplexe urbane Herausforderungen zu bewältigen, müssen verschiedene Interessensgruppen und Disziplinen in Planungsprozesse einbezogen werden und Partikularinteressen in konstanten und unter hoffentlich fairen Bedingungen miteinander aushandeln. Wir sehen den Dissens als treibende Kraft in der Stadtentwicklung und glauben, dass nur tatsächliche Konfrontation, Reibung und Auseinandersetzung Denk- und Diskursräume erweitern kann. Wir sollten mehr streiten und vielleicht müssen wir dazu auch lernen wie wir besser mit Uneinigkeiten umgehen, um die entstehenden Spannungen dann zu nutzen um alternative bessere städtische Zukünfte zu schaffen.
“you promised me a city” was response and task; was the linking of fields and questions, of research and demand; was celebration, was a riot, was a festival....
"you promised me a city" was intended to be a prototype for an unusual conference/festival format. Through positively connoted uncertainties and the creation of productive dissonances, the many different challenges and perspectives on cities would be addressed and their interconnectedness highlighted, while at best being fun to attend at the same time. But why should we even think about other types of conferences, what's the point of arguing? In our view, the all too often experienced and lived consensus culture at specialist conferences, between pump coffee and tarnished cheese rolls, leads not only to programmatic boredom, but also to a problematic narrowing of discourse. We are all part of the lived and built environment, and yet we too often take our surroundings for granted. Planning for future cities is often limited to one-fits-all-solutions and ignores the multitude of voices and needs that make up our cities. To address complex urban challenges, diverse stakeholders and disciplines must be involved in planning processes and negotiate particular interests in constant and hopefully fair disagreement. We see dissent as a driving force in urban development and believe that only actual confrontation, friction and debate can expand spaces of thought and discourse. We should argue more, and perhaps to do that we need to learn how to better deal with disagreements, and then use the tensions that arise to create alternative better urban futures.
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Fast sechs Monate sind seit dem Ende von „you promised me a city“ vergangen, als wir uns für zwei Tage in Bewegung gesetzt haben, durch die Stadt, die unser Veranstaltungsort wurde. Unsere Programmpunkte verteilten sich auf sechs sehr unterschiedliche Orte und Stadträume, die an sich schon ihre eigenen Konfliktlinien mit sich brachten und mal auffällig, mal unauffällig zu einer Angriffsfläche im besten Sinne für unser Programm wurden. Streit ist Grenzklärung. Streit schafft Klarheit. Streit ist die Initialzündung für Veränderung. Streit ist Integration. Streit lässt uns für einen Moment auf die Bühne treten, selbstbewusst und sichtbar. Streit zwingt uns zum Zuhören… Now we are talking!
Nicht nur aus ganz Deutschland sind Menschen nach Hannover gereist, auch aus Litauen, den Niederlanden, Frankreich, der Ukraine, der Tschechei, der Slowakei, Ägypten, Griechenland, der Schweiz und Österreich, um nur einige zu nennen. Auf Bühnen, in Gärten, auf Parkplätzen oder in Boxringen wurde sich getroffen um die Fetzen fliegen zu lassen. Und was uns besonders gefreut hat: Nicht nur Architekt:innen und Planer:innen sind gekommen, sondern auch Kulturschaffende, Wissenschaftler:innen, Aktivist:innen, Künstler:innen, Investor:innen und Bürger:innen, Verwaltungsangestellte, Studierende, Selbstständige und professionelle Akteur:innen jeden Alters und aus den verschiedensten Berufen, unterschiedlichen Perspektiven und Fachrichtungen. Insgesamt haben sich 293 Gäste angemeldet – zusammen mit allen Session-Hosts und Referent:innen, sowie den Studierenden der internationalen Summerschool haben weit über 350 Personen teilgenommen!
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Almost six months have passed since the end of “you promised me a city”, when we set out for two days of movement through the city that became our venue. Our program points were spread over six very different places and urban spaces, which in themselves brought their own lines of conflict and sometimes conspicuously, sometimes inconspicuously became a surface of attack in the best sense for our program. Dispute is border clarification. Dispute creates clarity. Dispute is the initial spark for change. Controversy is integration. Controversy makes us step on stage for a moment, self-confident and visible. Dispute forces us to listen... Now we are talking!
People traveled to Hannover not only from all over Germany, but also from Lithuania, the Netherlands, France, Ukraine, the Czech Republic, Slovakia, Egypt, Greece, Switzerland and Austria, to name just a few. On stages, in gardens, on parking lots or in boxing rings people met to let the sparks fly. And what we were particularly pleased about: Not only architects and planners came, but also cultural workers, scientists, activists, artists, investors and citizens, administrators, students, self-employed and professional actors of all ages and from the most diverse professions, perspectives and disciplines. A total of 293 guests registered - together with all session hosts and speakers, as well as the students of the international Summerschool, well over 350 people participated!
Wir blicken jetzt mit Stolz auf ein lebendiges Fest zurück, voller inspirierender Menschen und bedeutungsvoller Begegnungen, abseits des üblichen Smalltalks und oberflächlichen selbst-Präsentationen. Begegnungen, die beweisen, dass wir unterschiedlicher Meinungen sein können, dass wir ein diverses Verständnis von „normal“ haben, dass wir argumentieren können für unterschiedliche Positionen ohne verletzend zu sein, ohne Gewinner und Verlierer – und dass wir trotzdem an einem Strang ziehen für die Zukünfte unserer Städte. Dafür wollen wir euch danken!
Vielen Dank auch an alle Teilnehmer:innen, Gastgeber:innen, Performer:innen, Partner:innen, Sponsor:innen, Freund:innen und unser großartiges „you promised me a city“-Team, die dazu beigetragen haben das alles möglich zu machen. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder, an einem anderen Ort und in naher Zukunft... Bleibt Streitlustig, rangelt und kämpft für das, was euch wichtig ist!
Herzlich, endboss
Hier findet ihr jetzt was übrig geblieben ist, ein Video von Martin Mannweiler und viele viele Fotos von Alex Schuktuew, Marvin Letmade und David Troost - Viel Spaß!
We now look back with pride on a vibrant festival, full of inspiring people and meaningful encounters, away from the usual small talk and superficial self-presentations. Encounters that prove that we can be of different opinions, that we have a diverse understanding of “normal”, that we can argue for different positions without being hurtful, without winners and losers - and that we can still work together for the futures of our cities.
That is what we want to thank you for!
Thanks again to all participants, hosts, partners, sponsors, performers, friends and our great “you promised me a city” team who helped to make it all possible. Hope to see you again soon, in a different place and in the near future.... Stay tuned, feisty and continue fighting for what is important to you!!
Sincerely, endboss
Here you can now find what's left, a video by Martin Mannweiler and many many photos by Alex Schuktuew, Marvin Letmade and David Troost - Enjoy!
Fotos / Photos von Alex Schuktuew: