Bancbigny – Teilnehmen an künstlerischen Interventionen in der Stadt. Eine Vielfältigkeit von Engagement und Aneignung.
Die multimediale Installation bietet die Möglichkeit über die Spannungen nachzudenken, die mit künstlerischen Interventionen in Städten verbunden sind, die ein partizipatorisches Engagement beinhalten.
Diese Spannungen, die oft im Dunkeln bleiben, belasten sowohl das künstlerische als auch das politische Ergebnis. Anhand eines realisierten Projekt, das der Künstler Yves Mettler und der Soziologe Laurent Thévenot in einem Pariser Vorort (Bobigny) durchgeführt haben werden Fragen im Lichte der aufgetretenen Schwierigkeiten und der reflexive/theatralische Antworten, die das Projekt hervorgebracht hat, behandelt.
Bancbigny - Participate in artistic interventions in the city. A multiplicity of engagement and appropriation.
The multimedia installation offers the opportunity to reflect on the tensions associated with artistic interventions in cities that involve participatory engagement.
These tensions, often left in the dark, weigh heavily on both artistic and political outcomes. Based on a realized project carried out by artist Yves Mettler and sociologist Laurent Thévenot in a Parisian suburb (Bobigny), questions are addressed in light of the difficulties encountered and the reflexive/theatrical responses that the project generated.
Die multimediale Installation bietet die Möglichkeit über die Spannungen nachzudenken, die mit künstlerischen Interventionen in Städten verbunden sind, die ein partizipatorisches Engagement beinhalten. Diese Spannungen, die oft im Dunkeln bleiben, belasten sowohl das künstlerische als auch das politische Ergebnis dieser Interventionen schwer.
Mit der performative Vorstellung in einer multimediale Installation eines einzigartigen Experiments, das der Soziologe Laurent Thévenot und der Künstler Yves Mettler in einem Pariser Vorort (Bobigny) durchgeführt haben (Bancbigny, Auszug aus seinem Atlas Europe Square) werden drei wichtige Fragen im Lichte der aufgetretenen Schwierigkeiten und der originellen Antworten, die das Experiment hervorgebracht hat, behandelt.
1. Das Streben nach Beteiligung der Bewohner ist in Projekten mit kulturellen, sozialen, städtischen und institutionellen Zielen fest verankert. Wie kann man die Art und Weise der Beteiligung offen halten, ohne sie in der allgemeinen Bewegung der "garantierten Stadt" (nach dem Soziologe Marc Breviglieri) zu normalisieren?
2. Die Erfahrung der Entmachtung des Künstlers durch die verschiedenen Aneignungen der Bewohner*innen offenbart die inneren Widersprüche der künstlerischen Beteiligungssysteme. Wie lassen sich ihre Konsequenzen bei der Berücksichtigung der Erwartungen der Stadtverwaltung und der Einwohner antizipieren?
3. Die bildliche, narrative und kritische Darstellung der Intervention und ihrer Folgen muss Öffnungen und Spannungen aufzeigen, ohne sie zu überdecken. Wie kann man eine Urbanität "porträtieren", indem man die vielfältigen Stimmen und das Engagement der Bewohner*innen, die das partizipative Projekt hervorgebracht hat, darstellt?
Die Verknüpfung der drei Fragen ermöglicht es, einen neuen Ansatz für partizipative künstlerische Interventionen in Städten zu skizzieren. Indem wir das Objekt verlagern, um mit der Entmachtung das Porträt einer Stadt zu schaffen, und indem wir die Verwirrung zwischen den genommenen Anteile der Bewohner*innen und des Künstlers vermeiden, zeichnet sich eine künstlerische Geste ab, die das Leben der Gemeinschaft darstellt, ausgehend von der Gewalt, die das ursprünglich auf dem Territorium geplante Werk ausgelöst hat, wo es eine Vielfalt von Anpassungen erfahren hat.
The multimedia installation provides an opportunity to reflect on the tensions associated with artistic interventions in cities that involve participatory engagement. These tensions, which often remain obscure, weigh heavily on both the artistic and political outcomes of these interventions.
With the performative presentation in a multimedia installation of a unique experiment conducted by sociologist Laurent Thévenot and artist Yves Mettler in a Parisian suburb (Bobigny) (Bancbigny, excerpted from his Atlas Europe Square), three important questions are addressed in light of the difficulties encountered and the original responses generated by the experiment.
1. the quest for residents' participation is firmly rooted in projects with cultural, social, urban and institutional objectives. How to keep open the way of participation without normalizing it in the general movement of the "guaranteed city" (according to sociologist Marc Breviglieri)?
2. the experience of the disempowerment of the artist through the various appropriations of the inhabitants* reveals the internal contradictions of the artistic participation systems. How can their consequences be anticipated when taking into account the expectations of the city administration and the inhabitants?
3. the pictorial, narrative and critical representation of the intervention and its consequences must reveal openings and tensions without covering them. How can one "portray" an urbanity by representing the diverse voices and engagement of residents* that the participatory project has produced?
Linking the three questions allows us to outline a new approach to participatory artistic interventions in cities. By shifting the object to create the portrait of a city with the disempowerment, and by avoiding the confusion between the taken shares of the inhabitants* and the artist, an artistic gesture emerges that represents the life of the community, starting from the violence that triggered the work originally planned on the territory, where it has undergone a variety of adaptations.
Yves Mettlers Arbeiten zielen darauf ab, einen Sinn für die heutigen globalen Urbanisierungsprozesse zu schaffen. Sein Werk reicht von Interventionen im öffentlichen Raum bis hin zu Klanginstallationen. Die Werke bilden ein narratives Gefüge, das der städtischen Umwelt einen vielstimmigen, emotionalen und oft humorvollen Ausdruck verleiht. Seit 2002 entwickelt er eine Forschungs- und Kunstpraxis rund um urbane Orte, die "Europaplatz” heissen, und kultiviert die Räume zwischen urbaner Realität und symbolischen Werten. 2021 veröffentlichte Urbanomic sein Buch Atlas Europe Square. 2018-2019 organisierte er zusammen mit Achim Lengerer und Alexis Hyman Wolff das Projekt “Am Rand von EuropaCity” in Berlin. Seine Arbeiten wurden auf der Kaunas Biennale (2021), im Hamburger Bahnhof, Berlin (2017), Bozar, Brüssel (2016), Kunsthaus Langenthal (2012), Bawag Contemporary (2009) und Archilab (2008) gezeigt. Im Jahr 2010 nahm er am Pilotprojekt Kunst und Politik von Bruno Latour an der Universität Sciences-Po teil. Er besitzt einen MFA der Kunstakademie Wien, einen MA in Kunsttheorie und Sprache, EHESS, und ein MFA vom Kunst und Politik Master Pilotprojekt von Bruno Latour an Sciences-PO, Paris.
Yves Mettler's works aim to create a sense of today's global urbanization processes. His work ranges from interventions in public spaces to sound installations. The works form a narrative structure that gives a polyphonic, emotional and often humorous expression to the urban environment. Since 2002, he has been developing a research and art practice around urban places called "Europaplatz", cultivating the spaces between urban reality and symbolic values. In 2021, Urbanomic published his book Atlas Europe Square. In 2018-2019, together with Achim Lengerer and Alexis Hyman Wolff, he organized the project "At the edge of EuropaCity" in Berlin. His work has been shown at the Kaunas Biennial (2021), Hamburger Bahnhof, Berlin (2017), Bozar, Brussels (2016), Kunsthaus Langenthal (2012), Bawag Contemporary (2009), and Archilab (2008). In 2010, he participated in Bruno Latour's pilot project Art and Politics at Sciences-Po University. He holds an MFA from the Kunstakademie Wien, an MA in Art Theory and Language, EHESS, and an MFA from the Art and Politics Master Pilot Project of Bruno Latour at Sciences-PO, Paris.
Bancbigny – Teilnehmen an künstlerischen Interventionen in der Stadt. Eine Vielfältigkeit von Engagement und Aneignung.
Die multimediale Installation bietet die Möglichkeit über die Spannungen nachzudenken, die mit künstlerischen Interventionen in Städten verbunden sind, die ein partizipatorisches Engagement beinhalten.
Diese Spannungen, die oft im Dunkeln bleiben, belasten sowohl das künstlerische als auch das politische Ergebnis. Anhand eines realisierten Projekt, das der Künstler Yves Mettler und der Soziologe Laurent Thévenot in einem Pariser Vorort (Bobigny) durchgeführt haben werden Fragen im Lichte der aufgetretenen Schwierigkeiten und der reflexive/theatralische Antworten, die das Projekt hervorgebracht hat, behandelt.
Bancbigny - Participate in artistic interventions in the city. A multiplicity of engagement and appropriation.
The multimedia installation offers the opportunity to reflect on the tensions associated with artistic interventions in cities that involve participatory engagement.
These tensions, often left in the dark, weigh heavily on both artistic and political outcomes. Based on a realized project carried out by artist Yves Mettler and sociologist Laurent Thévenot in a Parisian suburb (Bobigny), questions are addressed in light of the difficulties encountered and the reflexive/theatrical responses that the project generated.
Die multimediale Installation bietet die Möglichkeit über die Spannungen nachzudenken, die mit künstlerischen Interventionen in Städten verbunden sind, die ein partizipatorisches Engagement beinhalten. Diese Spannungen, die oft im Dunkeln bleiben, belasten sowohl das künstlerische als auch das politische Ergebnis dieser Interventionen schwer.
Mit der performative Vorstellung in einer multimediale Installation eines einzigartigen Experiments, das der Soziologe Laurent Thévenot und der Künstler Yves Mettler in einem Pariser Vorort (Bobigny) durchgeführt haben (Bancbigny, Auszug aus seinem Atlas Europe Square) werden drei wichtige Fragen im Lichte der aufgetretenen Schwierigkeiten und der originellen Antworten, die das Experiment hervorgebracht hat, behandelt.
1. Das Streben nach Beteiligung der Bewohner ist in Projekten mit kulturellen, sozialen, städtischen und institutionellen Zielen fest verankert. Wie kann man die Art und Weise der Beteiligung offen halten, ohne sie in der allgemeinen Bewegung der "garantierten Stadt" (nach dem Soziologe Marc Breviglieri) zu normalisieren?
2. Die Erfahrung der Entmachtung des Künstlers durch die verschiedenen Aneignungen der Bewohner*innen offenbart die inneren Widersprüche der künstlerischen Beteiligungssysteme. Wie lassen sich ihre Konsequenzen bei der Berücksichtigung der Erwartungen der Stadtverwaltung und der Einwohner antizipieren?
3. Die bildliche, narrative und kritische Darstellung der Intervention und ihrer Folgen muss Öffnungen und Spannungen aufzeigen, ohne sie zu überdecken. Wie kann man eine Urbanität "porträtieren", indem man die vielfältigen Stimmen und das Engagement der Bewohner*innen, die das partizipative Projekt hervorgebracht hat, darstellt?
Die Verknüpfung der drei Fragen ermöglicht es, einen neuen Ansatz für partizipative künstlerische Interventionen in Städten zu skizzieren. Indem wir das Objekt verlagern, um mit der Entmachtung das Porträt einer Stadt zu schaffen, und indem wir die Verwirrung zwischen den genommenen Anteile der Bewohner*innen und des Künstlers vermeiden, zeichnet sich eine künstlerische Geste ab, die das Leben der Gemeinschaft darstellt, ausgehend von der Gewalt, die das ursprünglich auf dem Territorium geplante Werk ausgelöst hat, wo es eine Vielfalt von Anpassungen erfahren hat.
The multimedia installation provides an opportunity to reflect on the tensions associated with artistic interventions in cities that involve participatory engagement. These tensions, which often remain obscure, weigh heavily on both the artistic and political outcomes of these interventions.
With the performative presentation in a multimedia installation of a unique experiment conducted by sociologist Laurent Thévenot and artist Yves Mettler in a Parisian suburb (Bobigny) (Bancbigny, excerpted from his Atlas Europe Square), three important questions are addressed in light of the difficulties encountered and the original responses generated by the experiment.
1. the quest for residents' participation is firmly rooted in projects with cultural, social, urban and institutional objectives. How to keep open the way of participation without normalizing it in the general movement of the "guaranteed city" (according to sociologist Marc Breviglieri)?
2. the experience of the disempowerment of the artist through the various appropriations of the inhabitants* reveals the internal contradictions of the artistic participation systems. How can their consequences be anticipated when taking into account the expectations of the city administration and the inhabitants?
3. the pictorial, narrative and critical representation of the intervention and its consequences must reveal openings and tensions without covering them. How can one "portray" an urbanity by representing the diverse voices and engagement of residents* that the participatory project has produced?
Linking the three questions allows us to outline a new approach to participatory artistic interventions in cities. By shifting the object to create the portrait of a city with the disempowerment, and by avoiding the confusion between the taken shares of the inhabitants* and the artist, an artistic gesture emerges that represents the life of the community, starting from the violence that triggered the work originally planned on the territory, where it has undergone a variety of adaptations.
Yves Mettlers Arbeiten zielen darauf ab, einen Sinn für die heutigen globalen Urbanisierungsprozesse zu schaffen. Sein Werk reicht von Interventionen im öffentlichen Raum bis hin zu Klanginstallationen. Die Werke bilden ein narratives Gefüge, das der städtischen Umwelt einen vielstimmigen, emotionalen und oft humorvollen Ausdruck verleiht. Seit 2002 entwickelt er eine Forschungs- und Kunstpraxis rund um urbane Orte, die "Europaplatz” heissen, und kultiviert die Räume zwischen urbaner Realität und symbolischen Werten. 2021 veröffentlichte Urbanomic sein Buch Atlas Europe Square. 2018-2019 organisierte er zusammen mit Achim Lengerer und Alexis Hyman Wolff das Projekt “Am Rand von EuropaCity” in Berlin. Seine Arbeiten wurden auf der Kaunas Biennale (2021), im Hamburger Bahnhof, Berlin (2017), Bozar, Brüssel (2016), Kunsthaus Langenthal (2012), Bawag Contemporary (2009) und Archilab (2008) gezeigt. Im Jahr 2010 nahm er am Pilotprojekt Kunst und Politik von Bruno Latour an der Universität Sciences-Po teil. Er besitzt einen MFA der Kunstakademie Wien, einen MA in Kunsttheorie und Sprache, EHESS, und ein MFA vom Kunst und Politik Master Pilotprojekt von Bruno Latour an Sciences-PO, Paris.
Yves Mettler's works aim to create a sense of today's global urbanization processes. His work ranges from interventions in public spaces to sound installations. The works form a narrative structure that gives a polyphonic, emotional and often humorous expression to the urban environment. Since 2002, he has been developing a research and art practice around urban places called "Europaplatz", cultivating the spaces between urban reality and symbolic values. In 2021, Urbanomic published his book Atlas Europe Square. In 2018-2019, together with Achim Lengerer and Alexis Hyman Wolff, he organized the project "At the edge of EuropaCity" in Berlin. His work has been shown at the Kaunas Biennial (2021), Hamburger Bahnhof, Berlin (2017), Bozar, Brussels (2016), Kunsthaus Langenthal (2012), Bawag Contemporary (2009), and Archilab (2008). In 2010, he participated in Bruno Latour's pilot project Art and Politics at Sciences-Po University. He holds an MFA from the Kunstakademie Wien, an MA in Art Theory and Language, EHESS, and an MFA from the Art and Politics Master Pilot Project of Bruno Latour at Sciences-PO, Paris.